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Philosophie |
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In
meinem bildhauerischen Schaffen befinde ich mich ständig
auf der Suche nach den wahren Mythen, nach dem Wesen in der
Kunst. Mit der Wahl, Holz als Arbeitsmaterial zu verwenden,
unterwerfe ich mich einem Werkstoff, der mir enge Grenzen
setzt. Als klassischer Bildhauer muss ich mich dem Material
fügen, bevor ich es verarbeite, muss mich intellektuell
mit dem Stoff auseinandersetzen, welche Form lässt der
Stamm zu, welche Figur verbirgt sich in dem jeweiligen Stamm
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So entstehen Skulpturen, die
trotz all ihrer üppigen Formen durch eine Reduzierung
auf die wichtigsten Elemente gekennzeichnet sind. Bei aller
Sinnlichkeit in der Gestalt sind diese Figuren keine barocken
Rubensformen, sondern sie gleichen eher archaisch anmutigen
Göttinnen. Göttinnen, die von der ursprünglichen
Kraft des schöpferischen Zeugnis geben. |
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Zitate aus religiösen
Mythentraditionen unterstreichen das Wesen meiner Bildvorstellung
von Anmut, Fruchtbarkeit (weiblich) und Kraft, Stärke
(männlich). Auch meine neuesten Arbeiten weisen diese
Auseinandersetzung mit dem Götter-Göttinnen-Mythen
der Vorzeit, des Keltentums in der Region, des klassischen
Altertums und des frühen Christentums auf. Da war es
nur ein kleiner Schritt, sich mit allen Weltreligionen zu
befassen, dabei interessante Gemeinsamkeiten zu entdecken
und darzustellen. |
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Der
folgende, konsequente Schritt ist die Befassung mit der Bild-
und Skulpturentradition christlicher Heiligenverehrung. Aber
nicht die barocken Heiligen, die meine bayerische Kindheit
prägten, sind Vorbilder. Es entstehen lebensechte "Brückenheilige"
zwischen Tradition und Moderne, ohne die Legenden zu vernachlässigen. |
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Auch
die Auseinandersetzung mit dem eigenen Schaffen und den Vertretern
meines Berufsstandes fasziniert mich. Es sind jedoch nicht
die Künstlerkollegen in Persona sondern die Frauen oft
in ihrem Schatten. Diese oft schicksalhaften Beziehungen zwischen
Künstler und ihren Musen habe ich in einer Werkgruppe
"Künstler-Musen" herausgearbeitet. Frauen mit
Selbstbewußtsein! |
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Im
Heute und in den klassischen Mythen findet Gewalt eine Idealisierung.
Die Protagonisten werden als Götter oder Helden beschrieben
und ihre ausgeübte Gewalt als legitimes Mittel bezeichnet.
Neue Arbeiten behandeln das Thema "Mythos Gewalt". |
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